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Homeoffice: Ist Remote-Arbeiten gut oder schlecht für die mentale Gesundheit? Gibt es bald ein „Ozempic“ für Haustiere? Und warum die Studie, die Glyphosat als „sicher“ eingestuft hat, nun nach 25 Jahren doch zurückgezogen wird.

Australien verbietet Social Media für Unter-16-Jährige (diese Länder könnten folgen). Ein Pilz in Tschernobyl, der radioaktive Strahlung liebt. Und in der Erdkruste gibt es klimaneutrale Energie für zehntausende Jahre – Wo ist der Haken?

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💻 Homeoffice: Ist Remote-Arbeiten gut oder schlecht für die mentale Gesundheit?

✍️ Die Kurzfassung

  1. Eine neue Langzeitstudie mit Daten von über 16.000 australischen Beschäftigten zeigt: Homeoffice kann die mentale Gesundheit verbessern – aber nicht für alle gleich.

  2. Besonders Frauen profitieren deutlich, vor allem in hybriden Modellen mit ein bis zwei Präsenztagen pro Woche, und zwar unabhängig von der eingesparten Pendelzeit.

  3. Für Männer zeigt sich dagegen kaum ein direkter positiver Effekt durch Homeoffice, wohl aber ein negativer Einfluss langer Arbeitswege – vor allem, wenn die psychische Gesundheit bereits angeschlagen ist.

  4. Erstaunlicherweise beeinträchtigen lange Pendelstrecken die mentale Gesundheit von Frauen eher weniger.

  5. Die zentrale Botschaft: Flexible, individuelle Arbeitsmodelle sind mental gesünder als starre Einheitslösungen – sofern der Beruf auch in Heimarbeit ausgeübt werden kann.

📌 Mehr erfahren? → Social Science & Medicine

🙀 Gibt es bald ein „Ozempic“ für Haustiere?

✍️ Die Kurzfassung

  1. „Pawzempic“: Mehr als die Hälfte aller Hauskatzen gilt als übergewichtig – und genau dagegen testet das Unternehmen OKAVA Pharmaceuticals nun ein Medikament an den Stubentigern, das ähnlich wirkt wie Ozempic beim Menschen – auch für Hunde könnte das Mittel interessant werden.

  2. Das Präparat OKV-119 ist ein unter die Haut eingesetztes Implantat, das bis zu sechs Monate lang einen GLP-1-Wirkstoff freisetzt und so Sättigung und Blutzucker reguliert.

  3. Ziel ist es, den Körperfettanteil zu reduzieren, die Insulinsensitivität zu verbessern und den Stoffwechsel anzukurbeln – ohne tägliche Diäten oder Stress für Tier und Halter.

  4. Übergewicht erhöht bei Katzen das Risiko für Diabetes, Gelenkprobleme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, während klassisches Kalorienzählen mit Haustieren oft schwer durchzuhalten ist.

  5. Noch steckt alles in den Anfängen: Bisher wurde das Implantat erst bei sehr wenigen Katzen getestet – bis belastbare Ergebnisse vorliegen, bleiben kontrollierte Fütterung und spielerische „Futterjagd“ die beste Therapie für die Stubentiger.

📌 Mehr erfahren? → Veterinary Clinical Trials Registry

🧪 Warum die Studie, die Glyphosat als „sicher“ eingestuft hat, nun nach 25 Jahren doch zurückgezogen wird.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Eine einflussreiche, aber umstrittene Studie aus dem Jahr 2000, die das Pestizid Glyphosat und das Präparat Roundup als nicht krebserregend einstufte, wurde nun zurückgezogen – weil sie offenbar methodisch einseitig war und verdeckte Beiträge des Herstellers Monsanto enthielt.

  2. Die Fachzeitschrift Regulatory Toxicology and Pharmacology begründet den Schritt mit Interessenkonflikten, fehlender Transparenz bei Autorenschaft und der ausschließlichen Nutzung von Konzernstudien.

  3. Brisant: Interne E-Mails, die 2017 in US-Gerichtsverfahren auftauchten, deuten darauf hin, dass Monsanto-Mitarbeiter aktiv an der Studie mitgeschrieben haben.

  4. Der heutige Eigentümer Bayer weist die Vorwürfe zurück und betont, Regulierungsbehörden halten Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung für sicher.

  5. Fachlich bleibt die Lage differenziert: Die Internationale Agentur für Krebsforschung stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein, während die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit im Alltag kein relevantes Krebsrisiko sieht.

📌 Mehr erfahren? → Spiegel Wissenschaft

🧠 Männergehirne schrumpfen im Alter schneller als Frauengehirne.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Neue Forschungen zeigen, dass Männergehirne im Alter schneller schrumpfen, obwohl Frauen häufiger an Alzheimer erkranken.

  2. Norwegische Wissenschaftler analysierten über 12.000 MRT-Aufnahmen von fast 5.000 gesunden Menschen zwischen 17 und 95 Jahren.

  3. Männer verlieren im Alter in deutlich mehr Gehirnregionen Volumen, insbesondere in der Großhirnrinde, während Frauen weniger und langsamere Veränderungen zeigen.

  4. Überraschenderweise schrumpft der Hippocampus, wichtig für Gedächtnis und Lernen, bei beiden Geschlechtern ähnlich – nur im hohen Alter zeigt sich bei Frauen ein leichter Vorsprung.

  5. Die Studie betont echte geschlechtsspezifische Unterschiede im Gehirnalterungsprozess, warnt aber, dass noch viel Forschung nötig ist, um die Folgen für Kognition und Alzheimer-Risiko zu verstehen.

📌 Mehr erfahren? → PNAS

🚫📱 Australien verbietet Social Media für Unter-16-Jährige (diese Länder könnten folgen).

✍️ Die Kurzfassung

  1. Australien hat als erstes Land weltweit Social Media für Unter-16-Jährige verboten – und zwingt Plattformen wie Instagram, TikTok und Facebook zum Abschied von jungen Nutzern.

  2. Viele Länder beobachten das genau: Einige europäische Länder, Neuseeland, Indien und Malaysia prüfen ähnliche Regeln, z. B. mit Alterskontrollen oder elterlicher Zustimmung.

  3. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kritisiert dabei besonders Algorithmen, die gezielt kindliche Schwächen ausnutzen.

  4. Andere Länder setzen auf mildere Wege: Frankreich und Dänemark diskutieren Verbote „mit Ausnahmen“, während Südkorea lieber Smartphones aus Klassenzimmern verbannt.

  5. Klar ist: Die Sorge um den Schutz von Kindern im digitalen Raum ist global, doch ein einheitliches Konzept fehlt – und vor allem die Durchsetzung, etwa gegen Widerstand aus den Vereinigten Staaten.

📌 Mehr erfahren? → The Conversation

☢️ „Radiosynthese“: Der Tschernobyl-Pilz, der radioaktive Strahlung liebt.

✍️ Die Kurzfassung

  1. In den Ruinen von Tschernobyl gedeiht ein schwarzer Pilz namens Cladosporium sphaerospermum ausgerechnet dort, wo die Strahlung für Menschen tödlich ist.

  2. Verschiedene Studien vermuten, dass sein dunkler Farbstoff Melanin ihm nicht nur Schutz bietet, sondern möglicherweise sogar hilft, ionisierende Strahlung als Energiequelle zu nutzen – ein hypothetischer Prozess namens „Radiosynthese“.

  3. Experimente zeigen: Der Pilz wird durch Strahlung nicht geschädigt, sondern wächst zum Teil sogar besser – doch der genaue Mechanismus bleibt rätselhaft.

  4. Versuche im Weltraum an der ISS deuten eher auf eine abschirmende Wirkung als auf einen klaren Energiegewinn hin.

  5. Sicher ist bisher nur eines: Dieser Pilz macht etwas sehr Cleveres mit radioaktiver Strahlung, das wir noch nicht verstehen – und erinnert eindrucksvoll daran, wie anpassungsfähig Leben sein kann.

  6. Wissenschaftler sehen darin nicht nur Potenzial für die Krebsforschung, sondern auch ein mögliches „Schutzschild“ gegen radioaktive Strahlung für die Raumfahrt. (Gibt es bald Raumschiffe mit Pilzbelag bzw. Biofilm?)

🌍 In der Erdkruste gibt es klimaneutrale Energie für zehntausende Jahre – Wo ist der Haken?

✍️ Die Kurzfassung

  1. Früher dachte man, Wasserstoff (H2) könne sich wegen seiner Leichtigkeit und Reaktivität nicht in der Erdkruste ansammeln, doch neue Entdeckungen zeigen, dass riesige Mengen unterirdisch existieren – genug, um die Erde für zehntausende Jahre zu versorgen, so die Kalkulation.

  2. Diese „natürlichen Wasserstofflager“ könnten unsere Energieversorgung revolutionieren, da sie emissionsfreie Energie liefern und (theoretisch) das Potenzial haben, fossile Brennstoffe zu ersetzen – Abgesehen davon kann („grüner“) Wasserstoff auch emissionsfrei künstlich hergestellt werden.

  3. Natürlicher Wasserstoff kommt in der Erdkruste vor, wo folgende Bedingungen erfüllt sind:
    (3.1) eisenreiche oder radioaktive Gesteine (z. B. Uran & Thorium)
    (3.2) heißes Wasser (für die chemischen Prozesse)
    (3.3) poröse Reservoirs (um Wasserstoff aufzunehmen)
    (3.4) eine dichte Versiegelung (die den Wasserstoff hält)
    (3.5) eine geringe mikrobielle Aktivität (damit Mikroben den Wasserstoff nicht verbrauchen)

  4. Obwohl die geologischen Voraussetzungen sehr speziell sind, vermuten Forscher Wasserstoffvorkommen auf der ganzen Welt, vor allem in den USA, Oman und Mali.

  5. Aber: Massiver Abbau von natürlichem Wasserstoff könnte geologische Risiken, hohe Kosten, Sicherheitsprobleme und ökologische Störungen verursachen, da Lagerstätten oft tief, schwer zugänglich und explosiv sind.

  6. Eine weitere Herausforderung ist die tatsächliche Nutzung von Wasserstoff als Energieträger, da z. B. Transport und Lagerung schwierig sind, Infrastruktur fehlt und es andere nachhaltige Energiealternativen zu Wasserstoff gibt.

  7. Weltweit wird nun nach diesen Lagerstätten gesucht und Forscher sind optimistisch, dass natürlicher Wasserstoff bald einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung leisten kann – die Zukunft wird es zeigen.

📌 Mehr erfahren? → LiveScience

📚 Bookclub → Neuerscheinungen ☕️

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Oxford Professor Richard Dawkins eröffnet uns einen neuen Blick auf die Evolution und das Leben. Jeder lebende Organismus kann wie ein Buch seiner Vergangenheit gelesen werden: Das Verhalten, die Erscheinung und die Genetik eines Lebewesens geben nicht nur Auskunft über dessen Vorfahren, sondern auch über die Welt, in der diese lebten – mit zahlreichen Illustrationen.

Danke fürs Lesen, Mitdenken und Neugierigbleiben! 🎄 Ich wünsche euch frohe Weihnachtstage mit gutem Essen, toller Gesellschaft und entspannten Momenten fernab des Alltags. Genießt die Zeit – und lasst es euch einfach gutgehen. Nerdige Grüße, eure Anastasia ✌️

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